Freitagnachmittag, 17 Uhr. Es klingelt an der Tür.
Ich (durch die Gegensprechanlage): "Ja, hallo?"
Eine Frauenstimme mit französischem Akzent: "Ja, hallo, Frau Sodjinou, sprechen Sie Französisch?"
Bevor es bald raus in die weite Welt geht und ich offiziell die Reisesaison eröffne, spielt dieser kleine Bericht noch in Hamburg – meiner Perle, meiner wunderschönen alten und neuen Heimatstadt, ‚meinem‘ Tor zur Welt.
Den gestrigen Abend durfte ich mit den Rosinenfischern in der Speicherstadt verbringen, Hamburgs touristischer Schokoladenseite. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn dort, wo heute die Elbphilharmonie steht, war früher der Kaiserspeicher, einer der weltgrößten Lagerorte für Tabak, Tee und vor allem Kakao.
Wir stapften durch die verschneite Speicherstadt ins Chocoversum
(U-Bahn Meßberg). Dort nahm uns unser Genuss-Guide Vivien mit auf die Reise der Kakaobohne. Diese führte aus dem tropischen Regenwald, mit dem Containerschiff über den Ozean in den Hamburger Hafen, durch die Schokoladenfabrik und die Schokowerkstatt bis zu uns auf den Teller (oder direkt in den Bauch).
Ich beschäftige mich ja schon seit ein paar Jährchen mit den Themen Kakaoanbau, Schokolade, Fairer Handel. Vor gut 15 Jahren (jetzt komme ich mir alt vor) habe ich die Kakaofrucht zum ersten Mal in ihrer Heimat der Dominikanischen Republik besucht.
Der Besuch im Chocoversum war eine schöne Gelegenheit, mein Wissen noch mal aufzufrischen und in Gedanken ist die nächste Entdeckungsreise zu den echten Kakaoplantagen auch schon längst gebucht.
Besonders gut gefallen haben mir der Schokobrunnen und die Stationen, an denen man immer wieder naschen durfte:). In Köln gibt es ja auch ein Schokoladenmuseum, allerdings kommt dort der Schokobrunnen erst am Ende und man bekommt auch nur eine kleine Kekswaffel, die man nur eine Sekunde reinhalten darf.
Die Hamburger sind da schon etwas großzügiger.
Jeder Besucher kann in der Schokowerkstatt sogar seine eigene Schokolade kreieren. Meine habe ich, ganz bescheiden und dezent, mit rosa Pfeffer, Baiser, Krokant, Sonnenblumenkernen und Cranberries dekoriert. Obendrauf noch Chili- und Tonkabohnenpulver. Lecker!
Das Chocoversum by Hachez
ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Nicht nur für Touristen, die Hamburg erkunden wollen, sondern auch für alle Naschkatzen und Schoki-Freunde. Die leckere, informative Führung dauert 90 Minuten und am Ende kann man sich im Shop mit allen möglichen Schoko-Produkten eindecken, u.a. „sklavenfreier Schokolade“, Kakaobutter-Bodylotion oder auch Schokoladen-Bier.
Na, Appetit gekriegt? Dann schaut doch mal hier vorbei:
Rosinenfischer – Hamburg besonders erleben
Chocoversum by Hachez – Das Schokoladenmuseum im Herzen Hamburgs
Wie mich die Kakaobohne zum Dolmetschen brachte
Myriam und der faire Riegel – Artikel aus dem Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt
Cooproagro – Mein Kakaobauernverband des Vertrauens in der Dom. Rep.
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Klingt interessant und lecker. Muss ich mal ausprobieren:-)